Palmsamstag, 4. April 2009, 18.00 Uhr
1. Bordun 16'
2. Prinzipal 8'
3. Gamba 8'
4. Hohlflöte 8'
5. Oktav 4'
6. Spitzflöte 4'
7. Quint 2 2/3'
8. Oktav 2'
9. Mixtur major 2', 4fach
10. Mixtur minor 1 1/3', 4fach
11. Kornett 8' 5fach
12. Trompete 8'
13. Quintatön 16' --- OBERWERK: C – g''' (schwellbar)
14. Prinzipal 8'
15. Salzional 8'
16. Vox coelestis 8'
17. Rohrflöte 8'
18. Prinzipal 4'
19. Nachthorn 4'
20. Nasard 2 2/3
21. Doubette 2'
22. Terz 1 3/5'
23. Mixtur 1 1/3', 4fach
24. Oboe 8' --- Tremulant
25. Gedeckt 8' --- POSITIV : C – g''' (schwellbar)
26. Spitzgamba 8'
27. Prestant 8'
28. Rohrflöte 4'
29. Flöte 4'
30. Quint 1 1/3'
31. Zimbel 1', 3fach
32. Vox humana 8' ---Tremulant
33. Subbaß 16' --- PEDAL
34. Oktavbaß 8'
35. Gedeckt 8'
36. Oktav 4'
37. Quintbaß 5 1/3'
38. Bombarde 16'
39. Posaune 8'
Oberwerk - Hauptwerk
Positiv - Hauptwerk
Oberwerk - Positiv
Hauptwerk - Pedal
Oberwerk - Pedal
Positiv - Pedal
STEINACH/TIROL
Die alte Orgel - ihre bewegte Geschichte
Ursprünglich (1844) eine "mechanische" Orgel:
Die alte Orgel wurde 1844 vom Orgelbaumeister Franz Reinisch aus Steinach am Brenner gebaut.
Sie war ganz in der Tradition der mechanischen Schleifladenorgel konzipiert und besaß 26 Register sowie eine Physharmonika. Diese Orgel wurde in den folgenden Jahrzehnten (1893, 1916 und 1918) immer wieder instandgesetzt, aber auch in Tonumfang und Disposition verändert.
1929 eine "pneumatische" Orgel
Die tiefgreifendste Veränderung war zweifellos 1929 der Umbau bzw. die Umstellung durch Orgelbaumeister Alois Fuetsch auf ein pneumatisches System (Membranwindladen), was einem Orgelneubau gleich kam.
1964 eine "elektro-pneumatische" Orgel.
Eine neuerliche Veränderung erwies sich 35 Jahre später als notwendig. Die Orgelbaufirma Reinisch-Pirchner stellte die Orgel von der pneumatischen Spiel- und Registertraktur auf eine elektrische Anspielung um.
Urteil des Bundesdenkmalamtes für Klangdenkmale in Wien: "Insgesamt präsentiert sich das Werk in einem Zustand, den man als gewachsenen Zustand bezeichnen könnte, dem aber, wie der Lokalaugenschein zeigte, weder im klanglichen noch im technischen Bereich besondere Qualitäten nachgewiesen werden können, so dass die Orgel nicht die im § 1 Denkmalschutzgesetz geforderte geschichtliche, künstlerische oder sonstige kulturelle Bedeutung besitzt und daher nicht als Denkmal im Sinne dieses Gesetzes anzusehen ist. So gesehen ist die Stellungnahme der Orgelkommission der Diözese Innsbruck vom 4. Februar 2000 zu unterstützen, die einen
Neubau der Orgel empfiehlt."
Soweit die Einschätzung der Fachleute. Sie hat schlussendlich die Hauptverantwortlichen der Franziskanerpfarre St. Marien zur Anschaffung einer neuen Orgel bewogen.
Die neue Orgel
ist eine mechanische Schleifladen-Orgel und stammt aus dem Hause Pirchner, einer Firma mit langjähriger Tradition. Die Firma Pirchner zählt zu den besten Orgelbaufirmen weitum. Nicht umsonst bekam sie die lukrativsten Aufträge: Brixener Domorgel, Innsbrucker Domorgel, Pfeilerorgeln im Salzburger Dom, um nur einige zu nennen, ...
Die lange Geschichte der Orgel reicht in vorchristliche Zeit zurück. Damals gelang es erstmals, die Hirtenpfeife des Pan mit dem Mechanismus einer Tastenreihe zu verbinden und mit Hilfe des bei der Sackpfeife vorgebildeten Balges zum Klingen zu bringen. Bescheiden waren die ersten Instrumente dieser Art: Kleine, im Arm zu tragende Orgeln, die durch viele Jahrhunderte im Gebrauch blieben. Später entstand das größere Positiv, das zwar tragbar war, aber beim Spielen auf den Boden gestellt wurde.
Schon im 10. Jahrhundert baute man in England eine Orgel mit 400 Pfeifen. Ab dem 15. Jahrhundert kennt man die riesigen Prachtorgeln mit mehreren Klaviaturen für die Hände — Manuale genannt — und mit dem Pedal, der mit den Füßen zu bedienenden Klaviatur. Das im Jahre 1585 für die Marienkirche in Danzig erbaute Orgelwerk hatte nicht weniger als 3742 Pfeifen.
Es gibt kein Instrument, das so viele Stimmen, Klangfarben, dynamischen Reichtum vom zartesten Pianissimo bis zum mächtig brausenden vollen Orgelklang in sich vereinigt, keines auch, das einen so mächtigen und kunstvollen Anblick bietet. Dazu die Windladen, Registerzüge und Verbindungen von den Tasten zu den Pfeifen. So wird die Orgel in der christlichen Verkündigung oft gebraucht als Bild und Gleichnis für die Schöpfung, aus der Gott immer neue Farben und Klänge hervorbringt, bis zur Vollendung der Welt.
Wir sagen ein großes Vergelt's Gott allen, die mitgeholfen haben, dieses Prachtwerk zu finanzieren: dem Land Tirol, der Stadt Lienz, den Idealisten, die Orgelbasare veranstaltet haben, den zahllosen Wohltätern und Spendern, die sieben Jahre lang still und unscheinbar den Sammeltopf gefüllt haben. Ein besonderer Dank den 3 Orgelbaumeistern von der Firma Pirchner mit ihren MitarbeiterInnen. Sie haben ihr ganzes Können aufgeboten, um die Planungen auf dem Papier sichtbar und hörbar zu machen – und das meisterlich. Möge dieses Jahrhundertwerk Jahrhunderte lang erklingen zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen.
P. Raimund
mit seinen Mitbrüdern und MitarbeiterInnen