Firmung
Zu diesem Sakrament werden die genauen Informationen
in den 3. Klassen der Mittelschule Egger - Lienz, des Gymnasiums und im Pfarrblatt bekannt gegeben.
Ansprechpersonen: Seelsorger und Religionslehrer/In
Liebe Eltern unserer Firmlinge,
lb. Patinnen, lb. Paten!
· Ich grüße euch herzlich zu unserem Gesprächsabend.
· Schön, dass so viele gekommen sind. Es war für manche sicher nicht leicht, diesen Abend zu opfern. Manche werden müde sein von der Arbeit. Dem kann man abhelfen. Ihr könnt euch gemütlich zurücklehnen und a bissl schlaffln. Was ich jetzt sage, ist alles nachzulesen in unserer Homepage.
· Warum habe ich euch hereingeholt?
Die Firmung ein wichtiges Fest für euer Kind, ein Höhepunkt im Leben eines Menschen. Es gibt nicht viele Höhepunkte dieser Gewichtung. Gewiss: eine Hochzeit, eine Priesterweihe, ein rundes Jubiläum, das sind große Ereignisse. Für die Kinder sind Erstkommunion und Firmung die absoluten Highlights. Und eben deshalb wollen wir gemeinsam versuchen, alles zu tun, dass dieses Fest für den Firmling ein tiefes und unvergessliches Erlebnis wird.
Der Übersicht halber ist es gut, diesen Abend einzuteilen. Keine Angst, es gibt nur zwei Teile und es wird auch nicht allzu lange dauern. Denn in einer Stunde wollen wir alle schon wieder im Bett sein.
Im I. Teil: geht es um religiöse Fragen, etwa,
Wir wollen uns darüber Gedanken machen, damit ihr den kommenden Tagen und Wochen mit dem Kind über die Firmung sprechen könnt, über das, was wichtig und unwichtig ist.
Im II. Teil geht es dann um organisatorische Fragen und Termine.
Zum I. Teil:
Firmung, was ist das?
Firmung ist eines von den 7 Sakramenten. Sakramente sind Heilige Zeichen der Nähe Gottes, die Kraft und Heilung schenken. Für alle wichtigen Abschnitte im Leben eines Menschen gibt es ein Sakrament.
Unser Thema heute: Das Sakrament der Firmung:
Viele freuen sich darauf. Es gehört einfach dazu, sagen manche. Es ist Tradition.
Ein schönes Familienfest.
Doch reicht das, um sich firmen zu lassen?
Nur weil es ein schöner Brauch ist? Es gibt noch andere gute Gründe.
Zum Beispiel: Die Firmung als bewussten Übergang zu feiern, als Übergang vom unmündigen Kind zum mündigen Jugendlichen und Erwachsenen!
Viele Naturvölker haben dafür Initiationsriten - Mutproben und bestimmte Aufgaben, die in ritueller Form erledigt werden müssen, um als Erwachsene akzeptiert zu werden - als Erwachsene mit allen Rechten und Pflichten.
Diese Übergangsriten sind in unserer Kultur verschwunden. Nun haben sich unsere Kids ihre eigenen Riten gemacht - inoffiziell, versteht sich.
Die erste Zigarette oder der erste Rausch sollen zeigen, dass sie längst keine Kinder mehr sind.
Firmung hat mit dem Erwachsen-Werden zu tun.
Die Zeit ist gekommen, wo die Kinder selbst Stellung beziehen können und es auch wollen und sollen. Das heißt: der Firmling ist gefragt, höchstpersönlich. Willst du überhaupt gefirmt werden? Bei der Taufe wurde er nicht gefragt.
Vor 12 Jahren haben die Eltern für ihr Kind die Taufe erbeten. Sie waren beseelt von dem Wunsch: Unser Kind soll aufgenommen werden in die Gemeinschaft Gottes und in die Gemeinschaft der Kirche, um dort hilfreiche Weggefährten zu finden. Die Eltern haben es gut gemeint und wollten das Beste für ihr Kind.
Doch jetzt soll der Heranwachsende selbst entscheiden: Will ich mich firmen lassen? Wenn ja, dann bedeutet das zunächst ein bewusstes Ja zur Taufe. Deshalb wird auch bei der Firmung das Taufgelübde erneuert. Wenn ja, dann steht die Frage im Raum: Ist es mir ernst mit meinem Christsein... und mit dem Heiligen Geist? Will ich weiterhin Kind Gottes sein, das ich in der Taufe geworden bin? Will ich ihn weiterhin zum Weggefährten haben? Hinein ins Jugend- und Erwachsenen-Alter? In einen Abschnitt des Lebens, wo
eigenständiges Denken, eigenständiges Handeln gefordert ist. Selbständig werden, ja, das ist nicht ganz einfach. Dafür soll der Firmling gestärkt werden, durch die Gaben des Hl. Geistes.
Das deutsche Wort Firmung kommt vom lateinischen „firmare", das bedeutet „festigen", „stärken" oder „tauglich machen". Der Firmling wird durch den Heiligen Geist bestärkt, sein Leben positiv und sinnvoll zu gestalten.
Was Firmung ist, kommt in der Firm-Zeremonie zum Ausdruck: Der Bischof/Firmspender legt dem Firmling die Hand auf den Kopf und spricht dabei: Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Hl. Geist. Der Firmling soll also mit den Gaben des Hl. Geistes beschenkt werden, die hilfreich sind, um das Leben zu meistern. Gaben des Hl. Geistes, die da sind: Die Gabe der Weisheit, des guten Rates, des Mutes, der Selbstbeherrschung und als wichtigste: die Gabe der Gottes-und Nächstenliebe.
Ich weiß schon: Der hl Geist ist eine vielfach vergessene Göttliche Peron. Die wenigsten von uns beten zum Hl. Geist. Sie beten lieber zu Jesus oder zu Gott Vater oder zu irgendeinem Heiligen. Wir sollten die Kraft des Hl. Geistes nicht unterschätzen. Ich persönlich rufe ihn an, jedes Mal, wenn ich darangehe, eine Predigt zu schreiben. Ich rufe ihn an vor jeder wichtigen Entscheidung, vor jeder wichtigen Sitzung, auch vor jedem Elternabend.
Welche Rolle spielen Eltern und Paten?
1. Die Eltern: Als Firmbegleiter
Die Eltern sind als Firmbegleiter sehr erwünscht. Diese Idee hat sich bestens bewährt. Was bedeutet das?
Der Firmunterricht wird aufgeteilt: Er läuft auf 2 Schienen. Es gibt den
a) Unterricht in der Schule, in den 2. Klassen der NMS und des Gyms. Dieser Unterricht wird von ausgebildeten Fachleuten gemacht.
b) Die 2. Schiene: Der schulische Unterricht wird ergänzt durch 3 Gruppenstunden in der Familie, in familiärer, herzlicher Atmosphäre, weg vom Beigeschmack der Schule.
Dadurch soll der Firmling erfahren, dass Religion und Glaube nicht nur in die Kirche, nicht nur in die Schule gehören, sondern hinein ins Leben, hinein in die Familie.
Diese Gruppenstunden sind keine große Kunst. Man muss da nicht hohe Theologie betreiben. Das sollen die Rel-Lehrer machen. Ihr könnt tun, was euch liegt: einfache Glaubensgespräche führen, basteln, singen, die Stunde einfach so gestalten, dass sich die Firmlinge wohl fühlen. Zudem gibt es einen guten neuen Behelf, abgespeckt von 5 auf 3 Gruppenstunden. Schulung im Bildungshaus nicht mehr nötig.
Die erste Stunde trifft es eine Woche vor dem Vorstellungs-Gottesdienst.
2. Die Rolle der Paten:
Patenamt – was bedeutet das?
Wenn jemand ausgewählt wird und sich als Patin oder Pate zur Verfügung stellt,
dann bedeutet das: Ich bin gefragt. Als Begleiter. Nicht als Hl. Nikolaus mit großen Paketen. Als Mensch bin ich gefragt.
Ein junger Mensch will mich zum Paten. Das ist schön.
Vielleicht weil er instinktiv hofft, bei mir zu finden, was er braucht.
Und das ist ganz was anderes als die üblichen Firmgeschenke.
Jugendliche brauchen Menschen, die für sie da sind.
In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, sich bewusst zu machen:
Ich bin ja selbst gefirmt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich auf das Patenamt vorzubereiten: Ich könnte z.B. der eigenen Firmung nachspüren. Mich an den eigenen Paten erinnern.
Ich könnte mich fragen:
- Was hab ich als wertvoll erlebt?
- Wie möchte ich mein Patenamt gestalten?
- Was möchte ich weitergeben?
- Was hätte ich mir damals - und im Laufe der Jahre von meinem Firmpaten gewünscht?
Wenn der Bischof/Firmspender dem Firmling die Hand auflegt und ihn salbt, wenn genau in diesem Augenblick der Fotograf seine Bilder schießt, dann wird auf diesen Bildern das Wesentliche des Patenamtes sichtbar: Der Firmling steht nicht alleine da.
Sein Pate steht hinter ihm. Dieses „hinter jemandem stehen" ist mehr als ein Bild. Es ist das „Abbild des Patenamtes überhaupt". Der Pate steht dahinter. Nicht nur die paar Augenblicke lang in der Kirche. Sondern auch für das weitere Leben.
Gefragt ist: ein väterlicher Freund, eine mütterliche Freundin, die hinter ihrem Paten„kind" stehen und es bei seiner Lebensgestaltung und in Glaubensfragen begleiten und unterstützen. Das heißt: Aufmerksam sein, ohne sich aufzudrängen! Im Gespräch bleiben und mit Gespür jene Momente erkennen, in denen Du als Mensch gebraucht wirst. Als Mensch mit offenen Armen, mit einem offen Herzen, mit gutem Rat.
Aufgaben des Paten bei der Firm-Zeremonie:
Noch ein wichtiger Gedanke:
Kinder sind Mitglaubende:
Was heißt das? Sie sind nicht selbständig in ihrem Glauben. So wie in allen Verhaltensweisen des Lebens sind die Kinder auch im Glauben abhängig von ihren Eltern und Bezugspersonen, von deren Glaubenseinstellung und Glaubenspraxis. Der Glaube des Kindes soll vom Glauben der Eltern mitgetragen werden. Es würde das Kind sehr unangenehm berühren, wenn es seinen Glaubensweg völlig allein gehen müsste, wenn die Eltern überhaupt keinen Anteil daran nehmen.
Gewiß, ich weiß, das ist für manche nicht so einfach. Es gibt für jeden Menschen Krisen des Glaubens. Es fällt nicht jedem Menschen leicht, zu glauben; und so mancher Vater und so manche Mutter kann mit der Kirche und den Sakramenten einfach nichts anfangen. Vielleicht hat man sich im Laufe der Jahre dem Glauben und der Kirche entfremdet, weil andere Interessen, weil Sorgen und Probleme in den Vordergrund getreten sind: Verliebtheit, Familiengründung, Hausbau... Aber vielleicht ist gerade die Firmung eine Chance, dass man sich wieder aufmacht und sich bemüht, zum Glauben zu finden - gemeinsam mit dem Kind. Ich denke, was Schöneres könnte ihrem Kind und euch selbst nicht passieren.
Und das wäre auch mein großer Wunsch für euch!
Lassen wir diese Gedanken noch ein wenig nachklingen in einer kurzen Stille.
Zum II. Teil: Organisatorische Fragen und Termine
1. Sitzplätze in der Kirche: die vorderen Reihen werden für die Firmlinge und Paten
reserviert.
2. Fotografieren:
Es würde die Feier stören, wenn mehrere Leute durch die Gegend blitzen.
Es wird ein Fotograf bestellt. Der soll die wichtigsten Ereignisse festhalten.
Wer? das könnt ihr besprechen. Mir mitteilen! Sonst stehen 2 Fotografen in der Kirche
und ärgern sich.
3. Termine: (nicht aufschreiben!!)
Muss man sich nicht merken! Ihr bekommt alles schriftlich.
Die wichtigsten Termine: Siehe eigener Zettel + Homepage
Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung. Kontakt-Möglichkeiten siehe Info-Blatt.
So, ich bin am Ende meiner Weisheit.
4. Einteilung der Gruppen.
Jetzt sind die Eltern dran. Die werden mit P. N. überlegen, wie sie sich die Firmlinge in Gruppen aufteilen.
Ø Drei Gruppenstunden
Nach Anzahl der Firmkandidaten werden Gruppen gebildet, die sich im kleinen Kreis treffen und ihre „Stunde“ gestalten. Zeitpunkt und Ort können die Gruppen selber vereinbaren. Auch Pfarr-Räume stehen zur Verfügung. Es gibt einen neuen abgespeckten Behelf (mit 3 Gruppenstunden).
Ø Wichtige Termine:
1. Vorstellungs-Gottesdienst: So, 04. Februar, 10.30 Uhr. Um 10.15h kurze Probe.
Woche davor: 1. Gruppenstunde.
2. Wallfahrt für Firmlinge: Fr, 02. März. Um 17 Uhr Start in St. Andrä – zu Fuß zum Kloster; 18 Uhr Messe in St. Marien.
3. Beichte: Di, 08. Mai.
· Firmlinge der Neuen Mittelschule: 16 Uhr.
· Firmlinge des Gymnasiums: 17 Uhr.
4. Probe: Wichtig!!! Mi, 09. Mai, 17 Uhr. Ausgabe der Firmkarte!
5. Firmung: Sa, 12. Mai, 10 Uhr; mit Prälat Dr. Hermann Steidl.
Ø Soziales Engagement erwünscht: Es will den Firmling zum sozialen Denken hinführen, das ein wichtiges Merkmal eines Christen ist.
1. Sternsingeraktion (sehr erwünscht!): vom 1. bis 5. Jänner 2017,
jeweils 13 – ca. 18Uhr.
Firmlinge können zwei Tage davon auswählen. – Anmeldeformulare bitte ausfüllen und verlässlich bis 29. November abgeben – persönlich oder im Postkasten an der Kanzleitür; oder per Mail.
2. Kontakte mit alten Menschen: Ein Besuch im Altenheim. Die Gruppen können sich zu den gegebenen Anlässen kleine selbstgebastelte Geschenke überlegen: z. B. Bibelsprüche auf Kärtchen mit einer Dekoration, eine kleine Kerze verziert, ein Keks für den Advent, gebastelte Engel, usw.… Motto: Freude bringen, Freude machen, und die Nöte der Menschen sehen und mit Gebet mittragen.
3. Eventuell auch Besuch einsamer Menschen oder in der Lebenshilfe.
Ø Kontakt:
· · P. Martin: E-Mail: lienz(at)franziskaner.at Tel: 62066
Firmung in der Homepage:
1. www.franziskanerpfarre-lienz.at
2. Sakramente
3. Firmung